Art Project
DEZEMBER 2023/ JANUAR 2024
In Erwartung der Keimung
Maria Himmelfahrt Kirche, Weilheim
Geht durch das enge Tor! Denn weit ist das Tor und breit der Weg, der ins Verderben führt, und es sind viele, die auf ihm gehen. Wie eng ist das Tor und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und es sind wenige, die ihn finden.“
Bis Weihnachten wird in der Kirche Mariä Himmelfahrt ein Kunstprojekt mit dem Titel „In Erwartung der Keimung“ entstehen.
Das Gerüst, das derzeit in der Kirche steht, ist in Teilen mit einem Stoff verhüllt und wird bis Weihnachten künstlerisch gestaltet.
An Weihnachten wird das Projekt dann ganz vollendet sein.
In der Weilheimer Innenstadt sind einige Bäume mit dem gleichen Stoff verkleidet. Diese dienen als Wegweiser zu dem "Tor" in der Kirche.
Die offizielle Eröffnung wird am 28.12.2023 um 17.30 stattfinden.
Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Es sei denn, daß das Weizenkorn in die Erde falle und ersterbe, so bleibt's allein; wo es aber erstirbt, so bringt es viele Früchte.
Johannes 12:24
Natalia Alf
Kerzen
Metall, Nylon
Ca. 190 cm
Die Kerze ist Symbol der Lichtkraft Jesu.
„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
Johannes, Kapitel 8, 12
Die ersten Jünger, die Jesus nachfolgten, Simon Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes waren Fischer. Als sie Jesus begegneten, ließen sie sofort ihre Netze zurück und folgten ihm nach. Sie erkannten, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.
„Als er aber am See von Galiläa entlang ging, sah er zwei Brüder: Simon, genannt Petrus und Andreas, seinen Bruder, die ein Netz in den See warfen, denn sie waren Fischer. Und er spricht zu ihnen: Kommt, mir nach! Und ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sie aber verließen sogleich die Netze und folgten ihm nach“.
Matthäus, Kapitel 4, 18 - 20
Paulo de Brito
In meiner Kunst beschäftige ich mich mit Naturkräften zwischen Kontrolle und
Kontrollverlust. Dabei interessieren mich die Auswirkungen von zerstörerischen Kräften -
etwa eines Feuers - auf die davon betroffenen Dinge und die Umwelt.
Ich sehe, dass in der Natur keine Zerstörung vollkommen ist oder den absoluten Endpunkt
darstellt, sondern Teil eines Transformationsprozesses ist, durch den Material verwandelt wird.
Das macht Hoffnung, dass im Kosmos trotz aller Spuren der Verwüstung letztlich
ein Gleichgewicht aus Auf- und Abbau herrscht. Meine Installation zeigt ein Samenkorn, dass
von einer Aureole aus Lilienblütenblättern umgeben ist. Auf diese Weise möchte ich das
Symbol der jungfräulichen Empfängnis Marias mit dem Bild des Neuanfangs, welcher bereits
in potentia wie schon der Philosoph Aristoteles feststellte - angelegt ist."
Oleksii Plakhotnyi
Oleksii Plakhotnyi: Samen …Und er sprach lange zu ihnen in Form von Gleichnissen. Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach“. Matthäus 13:1
Sie können die Objekte von Oleksii kaufen, und der Erlös aus dem Verkauf wird der Freiwilligenorganisation “svitliifoundation” in der Ukraine gespendet, um medizinische Mittel zu kaufen und damit Leben in der Ukraine zu retten.
Beleuchtung von Pink Production
https://pinkproductionservice.com/
INSTALLATION
DEZEMBER 2023 / JANUAR 2024
Mariä Himmelfahrt Kirche
Weilheim in Obberbayern Germany
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Johannes 14:6
Ich bin die Tür; so jemand durch mich eingeht, der wird selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden.
Johannes 10:9
Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; Johannes 11:25
Gesponsort durch
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LESBAR SPARKASSE OBERLAND
PROBST STADT WEILHEIM
PINK PRODUCTION
VR BANK
Merkur.Weihleim
Künstler aus Russland, der Ukraine und Portugal wollen Menschen in Weilheim Hoffnung geben
Stand: 14.12.2023, 19:00 Uhr
Von: Petra Straub
Kunst in der Altstadt: Drei immigrierte Künstler setzen in Weilheim ein Zeichen für Hoffnung und Gemeinschaft. © Straub
Weilheim – 30 Bäume rund um die Weilheimer Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt erhalten derzeit ein maßgeschneidertes, magentafarbenes Kleid. Fortgeführt wird die kunstvolle Gestaltung der Altstadt in dem Gotteshaus. Natalia Alf aus Russland, Paulo de Brito aus Portugal und Oleksii Plakhotnyi aus der Ukraine erleben die Nöte der Zeit gerade hautnah und möchten den Menschen trotz weltweiter Konflikte mit ihrem Kunstprojekt Anlass zur Freude und Hoffnung geben.
Vor einem Jahr schuf Natalia Alf aus Weilheim in der Pöltnerstraße eine Installation mit 15 roten Kugeln zum Thema „Licht für die Welt – Licht für den Frieden“. Diesmal holte sie zwei Künstlerkollegen aus Weilheim und Feldafing ins Boot. Gemeinsam erarbeiten sie das Projekt „In Erwartung der Keimung“, angelehnt an das Weihnachtsfest mit all den damit verknüpften Erwartungen. Über 300 Quadratmeter Stoff haben die drei Künstler organisiert, um die Innenstadt zu einem Ort der Freude und der Hoffnung werden zu lassen. Mit dem großflächigen Textilgewebe verkleiden sie auch das Gerüst im hinteren Teil der Kirche, in dem die alte Orgel entfernt wurde und im Frühjahr ein neues Instrument eingebaut werden soll.
„Wie ein Tor soll es aussehen“, erklärt Natalia Alf, die sich schon gut vorstellen kann, welchen Eindruck das riesige ummantelte Gerüst nach Fertigstellung vermitteln wird. „Kraft und Freude“ soll die farbige Gestaltung ausstrahlen, die für einen Neuanfang steht. Um die Aufmerksamkeit des Betrachters zu steigern, wurde aus den liturgischen Farben Lila und Weiß ein kräftiger Rosaton, erklärt die Künstlerin. Große farbige Blüten von Paulo de Brito und Natalia Alf, die vor dem Tor zu einem Gebilde verschmelzen, stehen für die „Verkündigung des Herrn“. Drei lichtdurchflutete Fischernetze im Durchgang symbolisieren Kerzen und die Dreifaltigkeit Gottes. Ergänzt wird das Gesamtkunstwerk durch Oleksii Plakhotnyis „Samen“, dargestellt durch etwa vierzig Zentimeter große Objekte aus Beton, die Menschen in Embryo-Stellung zeigen. Sie werden an den Stufen vor dem Altar platziert.
Mit Gurten, Seilen und viel Handarbeit wurde der Stoff in der Kirche an Ort und Stelle gebracht, festgezurrt, angetuckert und verleimt. Bei der Arbeit erhielten die Künstler von Ehrenamtlichen der Kirche Unterstützung. Auch finanziell greift die Pfarrei den Künstlern unter die Arme, Firmen steuern zudem etwas bei. „Großartig“ findet das Natalia Alf, die glaubt, dass „ein solches Projekt nicht in jeder bayerischen Kirche machbar“ wäre.
Weilheims Stadtpfarrer Engelbert Birkle ist „sehr angetan“ von der Aktion. „Mir gefällt, dass dieses Projekt einen positiven Grundklang hat. Die Installation fügt sich mit der gesamten Gestaltung ein in die Feier des Advents und von Weihnachten. Da entsteht im Miteinander von Kunst und Kirche ein guter Akzent für die Menschen unserer Stadt.“
„Schrecklich“ sind die Nachrichten aus der Heimat für Okeksii Plakhotnyi. So furchtbar, dass er Nachrichtensendungen nicht mehr erträgt. Er lebt seit 2015 in Deutschland und bringt seine geflüchteten Landsleute in Wohngemeinschaften in Weilheim mit kreativen Aktionen auf andere Gedanken. Ein kleiner Beitrag, aber wenigstens etwas, das er tun kann, um die Not ein bisschen zu lindern. Mit dem Kunstprojekt lädt er ein, innere Einkehr zu halten und das eigene Handeln zu überdenken.
Auch für Natalia Alf, die wie ihr Künstlerkollege mit der Familie in Weilheim lebt, ist der Konflikt zwischen ihrem Heimatland und der Ukraine erschütternd. Ihr russisch-orthodoxer Glaube gibt ihr Halt und der Glaube an das Gute im Menschen, egal welcher Herkunft. „Wir wollen mit dem Kunstprojekt alle Menschen vereinen“, sagt sie. „Wir sind die Samen“, Paulo de Brito aus Portugal lebt und arbeitet in Feldafing und wirbt im Rahmen des Projekts für mehr Mitgefühl und Empathie unter den Menschen.
In der Weihnachtswoche soll alles fertig sein. Bis 7. Januar besteht Gelegenheit, die Installation zu betrachten. Bei der Vernissage am Donnerstag, 28. Dezember, 17 Uhr, sind die Künstler anwesend.
Wer für das Kunstprojekt spenden möchte, kann das über das Konto der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Weilheim („Kunstprojekt Kirche 2023“) tun: IBAN DE27 7035 1030 0000 0058 68. Oleksii Plakhotnyi verkauft seine Werke nach der Präsentation zu Gunsten einer sozialen Einrichtung in der Ukraine.